Burnout-Symptomatik und Stress kosten Österreich, laut Patientenbericht WIFO 2009, bereits 7 Milliarden Euro pro Jahr – Arbeitsausfall, Krankenstände, Behandlungskosten, Frühpensionierungen etc. Beinahe jeder Betrieb kennt heute konkret Betroffene. Wirksame Maßnahmen zur Vermeidung von psychischen Erkrankungen sind verfügbar und können im Betrieb in Zusammenarbeit mit dem Arbeitspsychologen umgesetzt werden.
80 % der 14 – 65, das sind 1,5 Mio ÖsterreicherInnen, leiden unter Stress. Burnout ist nicht plötzlich von einem Tag auf den anderen da. Burnout ist ein Prozess, der in mehreren Stadien abläuft (nach Freudenberger und North). Ausgangslage ist ein übermäßiges Engagement für eine Tätigkeit („das Brennen für den Job“), das dann zur Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse bis hin zu innerer Leere und Depression (dem „Ausgebranntsein“) führen kann.
Fast 30 Prozent der Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen scheinen Burnout gefährdet (Gewerkschaft der Privatangestellten, 2009); insgesamt 1 Mio ÖsterreicherInnen gelten als Burnout-gefährdet.
Burnout wird meist durch Stress ausgelöst, der nicht mehr bewältigt werden kann. Der Akku ist dann leer und kann nicht mehr aufgeladen werden. Die Belastungen kommen dabei nicht immer ausschließlich von der Arbeit, sondern ergeben sich auch aus dem privaten Bereich und den persönlichen Einstellungen.
Die Reduktion von Stress und den psychischen und physischen Folgeerscheinungen ist eine zentrale Aufgabe der Arbeitspsychologie. Es gibt dafür zahlreiche wirksame Maßnahmen, die individuell ausgearbeitet werden.
Ein Burnout bedeutet in der Regel einen längeren Ausfall für den Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin. Nach der Therapie sollte meiner Erfahrung nach von einem stufenförmigen Modell des Wiedereinstiegs Gebrauch gemacht werden.